crush

Crush Zooey Deschanel

Von Bert Rebhandl

Yes Man (2008)

© Warner Bros.

 

Jim Carrey wird zunehmend schwer vermittelbar. Er kommt allmählich in die Jahre, in denen er Schwierigkeiten hat, das Kind im Mann zu spielen, den von Regressionen getriebenen Konformisten, das Schizo-Potential in der Angepasstheit. In der Komödie Yes Man von Peyton Reed spielt er einen Bankangestellten, der sich einer besonderen Therapie verschreibt: Er will für eine Weile bedingungslos «Ja» sagen – zu jedem Obdachlosen, der ihn um einen Gefallen bittet, aber auch zu einer alten Dame, die ihm einen Liebesdienst offeriert. Auf diese Weise des bedingungslos zugelassenen Zufalls lernt er Allison kennen, die morgens im Park Joggen & Photographieren unterrichtet und auch sonst eher komische Dinge macht. Allison ist eines jener «real girls», wie es sie in den Hollywood-Komödien immer schon gegeben hat. Der Mann muss dann immer lernen, von dem «it girl» abzusehen – von der Blondine, die alle verehren. Er muss lernen, die Brünette zu sehen, deren Qualitäten nicht auf den ersten Blick ins Auge springen.

Zooey Deschanel ist für diese Rolle eine ideale Besetzung. Sie verfügt ausreichend über jene Skepsis, die in den cooleren Abteilungen der populären Kultur unumgänglich ist (sie macht auch Musik, es gibt ein Album gemeinsam mit M. Ward); sie ist aber begeisterungsfähig genug, um sich zu verlieben. Ihre Attraktion liegt in ihrem Blick, der Carrey auch dann noch mustert, wenn sie sich der verordneten Spontaneität überlässt. Zooey Deschanel hatte eine frühe wichtige Rolle in All the Real Girls von David Gordon Green, und dieser Titel eignet sich vorzüglich für das Rollenfach, in dem sie nun, da sie in das Kraftfeld der US-Komödie eingetreten ist (das Drehbuch zu Yes Man schrieb Nicholas Stoller, Regisseur von Forgetting Sarah Marshall), von mir aus auch ein «it girl» werden kan