berlinale 2018

15. Februar 2018

Short Message Service 2018

Von Ludger Blanke, Matthias Dell, Daniel Eschkötter, Ekkehard Knörer, Florian Krautkrämer, Jan Künemund, Cristina Nord, Hannah Pilarczyk, Bert Rebhandl und Simon Rothöhler

Lieblingsfilme (ein paar): When I am Dead and Pale, Our Madness, An Elephant Sitting Still, Transit, Victory Day, Another Movie, Fotbal Infinit

Bert Rebhandl am
24. Februar 2018 um 13:06 Uhr

divas for dollars. leilah weintraub montiert ekstatisches, kratziges material aus einem längst geschlossenen lesben-strip-club in l.a. keine bühne, kein zentrum, keine geschichtsschreibung. am anfang gibt es eine gliederung, die so tut, als könne man die ganze erregung verwalten. low-fi heaven, von tim dewits sehr aktuellen elektro-score schützend eingehüllt. (SHAKEDOWN, panorama)

Jan Künemund am
24. Februar 2018 um 10:44 Uhr

Ausflug an die Volksbühne, wo Albert Serra auf extrem eigenwillige Weise im Halbdunkeln mit Ingrid Caven und Helmut Berger munkelte. Empörtes Publikum, tolle Sänften-Choreografie, manches Prinzip des filmischen Werks steht mit gutem Grund auf dem Kopf. Ist die Reise an den Rosa-Luxemburg-Platz allemal wert.

Ekkehard Knörer am
23. Februar 2018 um 12:01 Uhr

souverän, wie «l'empire de la perfection» sich im letzten drittel aus dem experimentafilmknast befreit und ins (übertragene und deshalb erinnerbare) fernsehbild wechselt: 16mm-differenz, marey-mythologie, godard-bonmots, archiv-raunen hin oder her – mcenroe vs lendl 1984 entfaltet seine historizität gerade innerhalb televisueller auflösungsnormen (forum)

Simon Rothöhler am
22. Februar 2018 um 09:28 Uhr

Die erste Stunde von „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“ hatte für mich immerhin den Reiz, sich an meine große Müdigkeit anzuschmiegen (wenn nur die Abiturientin nicht immer so schreien würde).Die Wiese als Wimmelbild, meine träge Wahrnehmung, das passte noch ganz gut. Aber dann - dann lässt sich das alles nur retten, solange man es als eindringliche Warnung vor Heidegger-Lektüre sieht. Und eine so ausgesucht schöne Heuschrecke hat etwas Besseres verdient als einen Zigarettenschachtelknast.

Cristina Nord am
21. Februar 2018 um 21:49 Uhr

«Vielleicht fällt ja noch ein tor»: henry hübchen erklärt die rezeptionsvoraussetzungen der arbeiten an der castorf-volksbühne. PARTISAN (panorama), schön süffig und bonmotös. Was auch sonst

Matthias Dell am
21. Februar 2018 um 20:43 Uhr

auch wenn jay pharoah sich ziemlich tief ins netz der eigenen investigation verstrickt: kein shock corridor; irre sind bei soderbergh vor allem die profitlogiken. interessante, slick kalkulierte mischung diverser genre-gesten, die (ich bin da laie) durchaus auch richtung aktuell populärem folterhorrorzeugs zeigen. mittendrin die tolle claire foy in ihrer ganzen emmanuelle-béart-haftigkeit (man muss nur ihre queen verdrängen bzw. sich vorstellen, diese würde dem frechen duke of edinburgh dann auch mal derart die grenzen aufzeigen) («unsane», wettbewerb, «außer konkurrenz», warum auch immer)

Simon Rothöhler am
21. Februar 2018 um 18:45 Uhr

rimbaud ordnet nur vorübergehend das chaos im kopf eines schülers und die französischlehrerin muss sich am ende für seinen elternmord rechtfertigen. in aufgeräumten bildern denkt ursula meier in ihrer swiss crime story über die literarischen dimensionen von faits divers nach und macht mit hilfe von fanny ardant, um die sich die prosaische realität wie ein spinnenentz legt, beinahe klassisches kino daraus (ONDES DE CHOC - JOURNAL DE MA TETE, panorama)

Jan Künemund am
21. Februar 2018 um 17:51 Uhr

Drei Stunden Rast an der Tankstelle des Seyns. Oder: Abiturvorbereitungen auf dem Lande. «Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot» ist aber vor allem ein kolossaler Schmarren, Fortsetzung von «Die große Stille» als «Das große Geschwalle». Man wünscht sich sehr das Verschwinden des Menschen im Landschaftsbild. Oder wenigstens das große Auf und Davon vor dem eskalierenden Hirnriss der Schlussstunde. Aber ach... (23cp)

Ekkehard Knörer am
21. Februar 2018 um 15:30 Uhr

was «aggregat» aggregiert: den «problemrahmen» unserer gegenwart und wie er institutionell sehr wohl bearbeitet wird. am spd-«küchentisch» im erzgebirge zeigt sich aber, dass unterschiedlich wütende wutbürger gar nicht mehr auf die idee kommen, dass ihre probleme sich mit problemen anderer ins verhältnis setzen müssen. aufschlussreich auch zu sehen, wie abgehalftert leute wie nikolaus blome eine bild-redaktionssitzung absitzen. («aggregat», forum)

Simon Rothöhler am
21. Februar 2018 um 10:59 Uhr

Mir ist dann auch ein bisschen der Geduldsfaden gerissen bei manchen Szenen mit zu viel schlechtem Gesang. Es gab auch grandiose Szenen und sehr überzeugende Bilder. Richtig aufregend aber wurde es erst, also ich in der Pressevorführung gestern Abend so gegen halb elf zwischen eigenen Träumen und dem zunehmend und doch wieder mit einiger Wucht zum Alptraum sich verdichtenden Film hin- und her zu gleiten begann. (Lav Diaz, 60cp vielleicht)

Ekkehard Knörer am
20. Februar 2018 um 14:53 Uhr

Lav Diaz versucht etwas Neues, und das ist in jedem Fall gewöhnungsbedürftig: Wiegenlieder, vorgetragen von Despoten, Klagelieder in einer Lage ohne Ausweg, kaum Dialog, der nicht Lied wäre. Für mich wars eine Auseinandersetzung mit dem philippinischen Ausnahmezustand, kaum verborgen unter dem 70er-Jahre-Setting, wütend und komplett desillusioniert und deswegen vielleicht auch ein wenig gröber als die anderen Filme.

Cristina Nord am
20. Februar 2018 um 14:05 Uhr

Utoya 22. Juli ist ein so schlimm exploitativer Film, dass ich das Gefühl habe, selbst beim Fluchen darüber in seine ekligen Dienste eingespannt zu werden.

Hannah Pilarczyk am
20. Februar 2018 um 13:49 Uhr

Gestern habe ich zum ersten Mal mit einem Film von Lav Diaz die Geduld verloren

Bert Rebhandl am
20. Februar 2018 um 12:27 Uhr

Alles soll bedeuten, Parabel sein, in Wolfgang Fischers STYX. Schon die Affen von Gibraltar, die in den ersten Bildern die Stadt erobern, in Zeitlupe und be-droned von Dirk von Lotzow. Spätestens als Wasserflaschen mit den Namen von toten Flüchtlingen in den Atlantik geworfen werden, hätte ich gehen sollen. Der Film war die protestantische Predigt, dessen katholische Variante Cédric Kahns LA PRIÈRE ein paar Stunden vorher zum Glück nicht war.

Ludger Blanke am
20. Februar 2018 um 11:43 Uhr

zäh & ziellos, die 3 tage in quiberon. die romy schneider-mimikry mag (schauspiel)technisch gelingen, bleibt aber eine leere übung, weil keine idee zum historischen abstand, zur (vor)geschichte des (deutschen) boulevardbegehrens investiert wird. man kann es also weiterhin bei syberbergs kitzbühel-film belassen, der schon 1967 als «porträt eines gesichts» dokumentiert, was atefs aktueller perspektive auf die romyikone im jahr 1981 nicht mal ansatzweise in den sinn kommt.

Simon Rothöhler am
19. Februar 2018 um 18:49 Uhr

Für das, was er sein will, macht emily atefs 3 TAGE IN QUIBERON (wettbewerb) seine sache gut, vor allem die schauspielerinnen (bäumer, minichmayr, hübner). Der film will halt nur nicht wahnsinnig viel mehr, als versöhnliches robert-lebeck-bilder-reenactment zu sein

Matthias Dell am
19. Februar 2018 um 18:40 Uhr

Meanwhile at the European Film Forum. Man diskutiert, wie der europäische Film sein Publikum finden könnte. Auf dem Podium Christian Mungiu, für den es nur natürlich ist, wenn ein Publikum, dass vor flimmernden TV-Bildschirmen aufwächst, nichts anderes wählen kann als den formatierten Blockbuster. Filmbildung wird hier zur Dressurmethode, um Zuschauer in die eigenen Filme zu bekommen. Dabei kann man gerade auf der Berlinale nur darüber staunen, wie viele Filme an jeglichem Publikumsinteresse vorbeiproduziert werden.

Florian Krautkrämer am
19. Februar 2018 um 15:07 Uhr

Noch ein interessanter Vergangenheits-Vergegenwärtigungs-Film: Lola Arias‘ «Teatro de guerra» im Forum. Britische und argentinische Veteranen des Falkland-Krieges (die Argentinier reden von den Malvinen) reenacten Kriegshandlungen, vergleichen Tätowierungen und tauschen sich über posttraumatische Störungen aus. Versöhnlich? Nicht unbedingt.

Cristina Nord am
19. Februar 2018 um 14:40 Uhr

Paideia oder Metanoia? Ein Denkbild jedenfalls ist Fotbal infinit, sich erst der repetitiven Traumaarbeitserzählung seines Bürokratensupermans ausliefernd, dann plötzlich die Grätsche ansetzend. Wie der Film darauf den Fußball vergisst, Allegorien auftürmt und tatsächlich eine, nicht nur wegen der Holzwege im Regal, Entbergungstheorie des visuellen Kunstwerks aus dem väterlichen Hut zaubert: dichteste 70 Minuten seit langem.

Daniel Eschkötter am
19. Februar 2018 um 14:39 Uhr

SPK Komplex von Gerd Kroske ist unter anderem deshalb so beeindruckend, weil dem Reden so viel Aufmerksamkeit zuteil wird, auch den Pausen, dem Stocken, den Ausflüchten und der Redeverweigerung. Das hat sicher auch damit zu tun, dass Kroske nicht erläutert, wen man vor sich hat und welche Rolle der oder die in den 70ern spielte. Man hat die Freiheit, es sich beim Zugucken selbst zu erschließen.

Cristina Nord am
19. Februar 2018 um 08:38 Uhr

Nerd-Talk 3: Der Fußballteil in FOTBAL INFINIT ist phantastisch: wie sähe das Spiel aus, wenn einem alles offen stünde (was man dann erst mal einschränken müsste). Als Bürokratiekritik ist der Film aber sehr real: wie sieht die Welt aus, wenn Bürokraten sie formten. (Corneliu Porumboiu, Forum)

Florian Krautkrämer am
19. Februar 2018 um 08:14 Uhr

SPK KOMPLEX (forum) von gerd kroske ist harte, beharrliche arbeit an der verdichtung, sichtbarmachung von etwas, das lückenhaft bleibt, reise in einen blinden fleck westdeutscher nachrkriegsgeschichte. Für den comic relief ist "shorty" mährländer zuständig. Und hegel (als running gag)

Matthias Dell am
18. Februar 2018 um 19:55 Uhr

wie man teenagern dokumentarische selbstverständigungsbühnen einrichtet und sie zu ihren eigenen bedingungen zum sprechen bringt: solidarisch, ohne anbiederung, genau beobachtet, ohne übergriffig zu werden. eindrucksvoll: diese jugendlichen und claire simons methode (premières solitudes, forum)

Simon Rothöhler am
18. Februar 2018 um 17:47 Uhr

Für die Erkenntnis brauchte es nicht den Abgleich mit Alba Rohrwachers doofem Schnapsdrossel-Getue («Figlia Mia»), trotzdem noch mal wichtig hervorzuheben: So gut wie Kim Minhee («Grass») können wenige einen Schwips spielen

Hannah Pilarczyk am
18. Februar 2018 um 17:05 Uhr

die kunst des sprechenlassens. claire simon verknüpft ein paar jugendliche, lässt sie miteinander festlegen, wo es lang geht und wie tief, und baut mit ihnen ein junges, furchtloses forum. dazwischen ein paar tänzerische bewegungen. und ein neues wort: «bollywoodien». große, leise entdeckung. (PREMIERES SOLITUDES, forum/generation)

Jan Künemund am
18. Februar 2018 um 17:03 Uhr

Deutschland 2017: «Aggregat» von Marie Wilke schaut Prozessen politischer Meinungsbildung zu, dem Reden und Zuhören und Brüllen. Von der taz-Redaktionskonferenz (Panda-Bären, ernsthaft?) über das Bundestags-Reenactment bis zur Bürgerversammlung in Sachsen. Demokratie ist harte Arbeit, und die Pegida-Leute tragen Ohrstöpsel, vermutlich, damit sie ihren eigenen Lärm nicht hören müssen.

Cristina Nord am
18. Februar 2018 um 13:04 Uhr

Wie John McEnroe sich auf dem Platz bewegt: nicht Katze, nicht Maschine, nicht Bewegungsgenie. Lässig, dann wütend, wütend noch lässig. So toll dieser Protagonist ist: Ich habe meine Zweifel, dass L'EMPIRE DE LA PERFECTION (Forum) eine präzise Idee hat, was er eigentlich will. Für eine erklärte Multi-Hommage (an McEnroe, Gil de Kermadec, auch Serge Daney) ist er doch allzu selbstgefällig und legt zu viele Spuren, denen er nicht weiter folgt. (47cp)

Ekkehard Knörer am
18. Februar 2018 um 12:53 Uhr

Noch vor dem rechtschaffen drögen Glaubensfilm heute Morgen war hier schon beste Gelegenheit, vom Glauben abzufallen - daran nämlich, dass Benoit Jacquot weiß, was er tut. Mit so losen und faden Fäden wie in EVA wurden Verstrickungen noch selten gestrickt. Was hier wen zieht oder treibt, Huppert hin oder her: I have no fucking clue. (38cp)

Ekkehard Knörer am
18. Februar 2018 um 12:49 Uhr

TRANSIT ist erneut ein abstraktes Melodram, ein Verschiebebahnhof der Zeichen und Zeiten der immer eine Spur zu aufdringlichen Art. Die erste, zunächst sehr tolle Setzung – Vergangenes in der Gegenwart – wird von immer weiteren Setzungen überlagert. Irgendwann war es für mich zu viel des Guten, lange bevor sich die Wohnungstür zu den Flüchtlingen öffnet. Und oberschlauer denn je ist Petzold in dem Film noch dazu. (58cp)

Ekkehard Knörer am
18. Februar 2018 um 12:44 Uhr

In TRANSIT von Christian Petzold ist die Stimme von Matthias Brandt die Hand, die der Erzählung immer wieder auf die Schulter tippt, und die Erzählung dreht sich auch immer um, sagt aber zum Glück kein einziges Mal: Ja, ich bin’s.

Bert Rebhandl am
18. Februar 2018 um 10:37 Uhr

beckermanns sehr klug montierter videowaldheim steht aus dem archiv auf und untot sind alle diskurse & geister, die er rief. neben ihm diese unsere gegenwart, aber auch der bitburgbesucher helmut kohl. wie geradezu zwanghaft (entlarvend) aus dem allseits vorgetäuschten gedächtnisnebel immer wieder das codewort «anständig» auftaucht (waldheims walzer, forum)

Simon Rothöhler am
18. Februar 2018 um 09:48 Uhr

Das Verhaltene der indirekten Off-Rede hat mich bei TRANSIT sehr angesprochen. Die Radioreparaturszene ist für mich sein Herzstück, sie bleibt in ihrer metaphernlosigkeit so angenehm unabgeschlossen wie der ganze Film. (Christian Petzold, Wettbewerb)

Florian Krautkrämer am
18. Februar 2018 um 09:33 Uhr

«Transit» von Christian Petzold: eine Straße ins Nirgendwo, voller Windungen und Schleifen, Bewegung und Stillstand, zarter Gesänge und souverän gesetzter Anachronismen. Ich folge dem Weg des Film von der ersten Minute an bereitwillig & mit ständig wachsender Begeisterung.

Cristina Nord am
18. Februar 2018 um 02:08 Uhr

Die neuorganisation des fußballs aus dem geist der verletzung (und zahlreichen anderen motivationsfeldern): der protagonist von FOTBAL INFINIT ist unglaublich. Und der abspann mit der sowjetischen animationsserienmusik sehr hübsch.

Matthias Dell am
18. Februar 2018 um 02:07 Uhr

@JanK und alle anderen «Damsel»-Hater: Das ist kein müder Witz von einem Film, sondern erzählt den amerikanischen Frontier-Mythos als den schlechten Witz, der es ist (deshalb auch das ruckelige Timing: ein schlechter Witz kann kein gutes Timing haben). Hier gibt es für den weißen Mann nichts zu holen - kein neues Leben, kein neues Frollein. Und going native ist die schlechteste Idee von allen.

Hannah Pilarczyk am
17. Februar 2018 um 15:21 Uhr

16mm-Nerd-Talk, 2: Gespräche über das Magische, Widerstand und Opazität werden von einem Green-Screen-Mann umrundet, dessen Körper Einblicke in digitale Räume gibt. Unmagisch und transparent. Jean-Luc Nancy trinkt Cola aus Dosen und fragt am Ende, wann denn nun gegessen wird (THE RARE EVENT, Ben Rivers & Russell, Forum Expanded)

Florian Krautkrämer am
17. Februar 2018 um 14:53 Uhr

Hong mal wieder. Hong mal wieder super. Sieht das Gras wachsen, das allerdings Salat ist. Lebende in Cafés im Schatten von Toten. Mann meets Frau, Wagner meets Pachelbel, ein Nicht-Akt, die Treppe hinabsteigend und wieder herauf. Und hinunter. Und herauf. Lacht. Cut. Café. Musik. Salat. Am Ende kein Mensch mehr zu sehen. (78cp)

Ekkehard Knörer am
17. Februar 2018 um 09:33 Uhr

Hey, Cargo-Schwarm: Wer hat die Anspielung, die in der sowjetischen Tierfilmanimation am Ende von "Fotbal Infinit" laut Corneliu Porumboiu steckt, verstanden? Damit zusammenhängend: Porumboius Dok-Filme erscheinen mir immer zu hastig gedreht. Das legte auch die Fragerunde nach der Premiere nahe: Porumboiu und sein Protagonist haben in 20min so viel Stoff geliefert wie im gesamten Film. Bestes Berlinale Q&A, das ich bislang erlebt habe

Hannah Pilarczyk am
16. Februar 2018 um 21:02 Uhr

nur weicheier im westen. robert pattinson als cowboy-troubadour, das haar eines miniaturpferds kämmend, als schönstes bild in einem müden witz von einem dysfunktionalen western. immerhin: tolle penisattrappe. (DAMSEL, wettbewerb)

Jan Künemund am
16. Februar 2018 um 15:12 Uhr

Fühlt sich an wie Slacker, geht aber in Richtung Mansplaining. Trotzdem ist es schön, dass Philadelphia in CLASSICAL PERIOD durch grobkörniges 16mm-Material und abgerissene Gesprächsfäden wieder reingewaschen wird von selbstoptimierten Boxern und überschnellen Zombies. (Ted Fendt, Forum)

Florian Krautkrämer am
16. Februar 2018 um 09:36 Uhr

animation als übersetzungsspiel im reich der zeichen des speziesismus: wer wird durch was wie bewegt, warum sind hunde die besseren menschen (und weniger hinterhältig als katzen). ein sorgfältig gebastelter beitrag zur artgerechten ästhetik (motion), aber doch ohne letzten punch (stop). («isle of dogs», wettbewerb)

Simon Rothöhler am
15. Februar 2018 um 21:13 Uhr

Beim auftakt im SPECIAL wird die berlinale ihrem ruf als politisches festival einmal mehr gerecht - DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER, lars kraumes beitrag zum komplex flucht und migration. Bittere bilanz: von einer schulklasse bleiben gerade 4. Wir schreiben 1956. Und 22 cp

Matthias Dell am
15. Februar 2018 um 18:46 Uhr