Geschichten, die wir uns selbst erzählen Nocturne als Trauerarbeit: Über Christian Petzolds Miroirs No. 3
Fast von Anfang an hat Christian Petzold Filme gemacht, die eine kritische Form von Pastiche beinhalten. Beinahe alle sind sie um eine Kerndiee herum gebaut, die von einem präexistenten Text geborgt ist und als eine fast schon skulpturale Armatur dient. Petzold folgt damit meist einem doppelten Zweck. Erstens erlaubt es ihm, Genre-Konventionen zu verwenden, um sie dann zu unterwandern oder ihre Grenzen aufzuzeigen. Darin hat er eine Affinität zu Dominik Graf, der mit Genre ähnlich verfährt. Zweitens, und vielleicht wichtiger, adaptiert Petzold ältere Werke, um die Bewegungen der Geschichte auszustellen. Er unternimmt eine Art Zeit-Chirurgie, die die sozialen und kulturellen Abstände zwischen Damals und Heute in den Vordergrund rückt.
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