Schach dem Führer am eigenen Leib: [nicht] nochmal Fassbinder!
Ein Feld voll gelber Klepperzelte, ordentlich gespannt. Im Hintergrund Wohnwagen, eine Landstraße, Verkehr. Im Vordergrund ein Mann, nackt in der Wanne hängend, wie Danton. Er singt über den Mai und die Liebe, dabei von Frauen begleitet, die seine gerötete Haut mit Wasser benetzen, wie bei Danton, zu dem, bei Büchner, der Deputierte Mercier, Chronist der Revolution, auf dem Weg zum Tribunal sagt: «Geht einmal euren Phrasen nach bis zu dem Punkt, wo sie verkörpert werden.» Im Film wird das nicht gesagt, aber getan. Programmatisch wird Sprache in Körper gesteckt, zu Reden gemacht, das Ergebnis dieser Transformation gefilmt. Dramatisches oder episches Theater? Ironisierende Distanz oder methodischer Anachronismus? Das bleibt konstitutiv offen
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