serien 2025

We make Movies Über allem schwebt der Niedergang: Zu The Studio von Seth Rogen & Evan Goldberg

Von Elena Meilicke

Cremefarbene Hosenanzüge à la Diane Keaton, kombiniert mit breiter Krawatte wie in den 70ern; aufsehenerregende Midcentury-Villen, die den Blick auf Downtown Los Angeles freigeben; ein Studio-Hauptgebäude, das Frank Lloyd Wrights «Mayan Period» nachempfunden ist; dazu viele schöne, schnelle alte Autos – die Vergangenheit, genauer: eine Melange verschiedener Vergangenheiten lächelt einem aus jeder Einstellung der Serie The Studio entgegen. Und doch sind Setting und Plot ganz und gar gegenwärtig. Matt Remick wird zum Chef der altehrwürdigen Continental Studios ernannt, steht aber von Anfang an unter enormem Druck, dass künftig die Kasse stimmen muss: «At Continental, we don’t make films – we make movies! Movies that people wanna pay to see!», wie Studio-CEO Griffin Mill (Bryan­ Cranston) es auf den Punkt bringt. Gelingen soll das unter anderem mit einem nach dem Vorbild von Barbie gestrickten, produktorientierten Filmprojekt («The Kool­-Aid-Movie») – keine leichte Aufgabe für einen wie Matt, den Seth Rogen sympathisch als Typen mit durchschnittlicher Physio­gnomie verkörpert, als anerkennungsbedürftigen people pleaser, der es allen Seiten recht machen will, der aber zugleich im Herzen ein ‹Guter› ist, ein leidenschaftlicher Liebhaber der Filmkunst.

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