dokumentarfilm

«Ein noch ganz unsortierter Anfang» Ein Brief an Gerhard Scheumann

Von Thomas Heise

Deutschland 1990. Die Mauer ist gefallen, die DDR gibt es nicht mehr, außer im Leben der Menschen, die ihren Staat nicht von heute auf morgen vergessen können. Thomas Heise schreibt in dieser Zeit einen Brief an Gerhard Scheumann, den berühmten Dokumentarfilmer der DDR, unter dessen Schirmherrschaft er in der Akademie der Künste in Berlin ein Videostudio einrichten wollte. Es hätte ein Ort für einen anderen Dokumentarfilm werden können, doch dazu kam es nicht mehr. Stattdessen findet Thomas Heise sich auf einem freien Markt wieder und dreht einen Film, den er in der DDR nicht hatte drehen dürfen: Eisenzeit, über die Kinder des Sozialismus aus der Stadt Eisenhüttenstadt. In dem Brief an Gerhard Scheumann taucht alles noch einmal auf, was künstlerische und persönliche Identität in der DDR bestimmt hat: die Allgegenwart der Staatssicherheit, die langwierigen Verhandlungen um jedes Projekt, die codierte Kommunikation je nachdem, wen man für den eigentlichen Adressaten halten musste. Ein dichtes Dokument, mit dem wir das Erscheinen eines Buches von Thomas Heise im Verlag Vorwerk 8 ankündigen wollen. Ein Stück Material über einen Staat, dessen Innenleben hier ganz plastisch (und zugleich rätselhaft) wird. Gerhard Scheumann hat auf den Brief nie reagiert, zu einem Gespräch kam es nicht. «Vielleicht hätten wir uns einmal fetzen sollen», schreibt Thomas Heise. Er musste es allein tun.

 

Lieber Gerhard Scheumann!1

Heute ist der 31.12. diesen, mir des Merkens würdigen Jahres, ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Ich habe mich gefreut, Sie im Babylon zu sehen, habe allerdings erst viel später erfahren, dass Sie meine Einladung zur Premiere2 gar nicht erhalten haben; inzwischen ist die als «nicht zustellbar» wieder bei mir gelandet, ich habe sie aufgehoben, weil man schließlich nicht wissen kann, was wem glaubhaft ist. Nehme ich mal an, dass die scheinbar fehlende Einladung Ursache für Nullreaktion ist. Ihre Einladung hatte ich jedenfalls als eine der ersten geschrieben, auch, um vielleicht doch mal in ein Gespräch über einiges zu Besprechendes, oder auch einfach alles Mögliche, zu kommen.

Ich habe Sie manchmal gehasst für die Langsamkeit und die Ängstlichkeit, die ich zu sehen glaubte. Andererseits ist mir auch Thomas Manns «Reif war der italienische Renaissancebürger, der auf dem Kirchgang zu seiner Frau sagte: Erweisen wir dem populären Irrtum unsere Reverenz» im Kopf. Ein Satz, den ich irgendwann in Peenemünde beim Schießplatzbau, den ich mit solcher Lektüre verbrachte statt mit Arbeit, gelesen habe. Um welche Geschichte ging es eigentlich im Foyer der Akademie,3 es kam mir so blöd vor, weil Sie mich konspirativ wie in einem Film in eine Ecke oder doch mindestens zur Seite zogen, um mich zu fragen was jemals mit der Stasi war, was wollten die (wer eigentlich genau) denn wissen?

Und als die Stasi schließlich – ich wurde mehrfach gewarnt von einer guten Bekannten, der sie Fotos vorgelegt hatten von mir, dass was im Busche sei, (war das wirklich oder war das was anderes, eine mir zu übermittelnde Behauptung, ein Test für ein Verhalten? Scheißfrage) – als die dann schließlich kam, war ich blöd genug und auch ehrlich ängstlich. Erst hab ich Heiner (Müller, Anm. d. R.) gefragt und dann als der sagte, kannst du machen mit Gerhard Scheumann, hatten Sie die Geschichte auf dem Hals und rieten mir zu Loyalität ohne allzugroße Nähe, womit ich nichts anzufangen wusste. War es so oder erinnere ich das nur?

Jedenfalls weiß ich, dass ich dann nicht mehr umworben wurde, denn so etwas war es wohl. Ich erinnere mich noch unseres merkwürdigen Gesprächs in Ihrer Küche, wo ich ihnen die Telefonnummer gab, die ich erhalten hatte, bei diesem Anwerbegespräch, zu dem ich ins Wehrkreiskommando Mitte geladen worden war, und ich Idiot hatte sie genommen, um nicht weiter reden zu müssen mit diesem hübschen blonden Sportlertyp – sie hatten an mein Herz gedacht – und dem sich so wissend-freundlich gebenden älteren Herrn, der, das habe ich noch irgendwie im Kopf, das Gespräch damit eröffnete, dass er sagte: Nun ist Ihr Vater ja tot, und als zweites kam die Frage, ob ich allein lebe oder mit einem Freund, was eine Erkundung war, inwieweit ich mein Schwulsein offen genug lebte, um damit nicht oder doch erpressbar zu sein, oder es war einfach die Ansage des allgemeinen Bescheidwissens. Jedenfalls erinnere ich es so, auch dass ich geantwortet habe, das wissen Sie doch sicher, denn Sie werden sich informiert haben. Ich vermute heute, dass diese Antwort ihrer Meinung nach eine Akzeptanz enthielt, die ich allerdings vorzutäuschen suchte, um Zeit zu gewinnen, irgendwo hinzurennen und zu fragen, was nun zu machen ist. Also Heiner. Ich hab ernsthaft überlegt, um was es geht. Sie fielen mir ein. Ich war wirklich ziemlich naiv und habe, was so wirklich lief, immer weitestgehend verdrängt, wenn es sich zu sehr näherte, um irgendwie handlungsfähig zu sein. Aber Sie sehen, es hat nicht sehr weit hingelangt damit allein. Ich weiß noch, wie ich eitel auf meinen Witz mit der Nationalzeitung stolz war, die das Zeichen sein sollte bei einer nächsten Kontaktaufnahme.4 Es war so unwirklich, dass das wirklich war. Erst auf dem Weg zu Heiner

wurde mir klar, dass es sicher kein Spiel war, in dem man solche Witze macht, die man nur selber versteht. Für diese Aktion, den Anruf, dass ich keine Zeitung finden werde, bin ich Ihnen damals und auch heute noch sehr dankbar. In Wirklichkeit wäre ich kaum in der Lage gewesen, diese Leute lange auszuhalten. Natürlich, gekriegt hätten sie mich nicht, aber klein zu kriegen war und bin ich im Grunde recht leicht, wenn man es richtig anstellt. Beim zweiten Mal, wo es um meinen Freund Manfred5 ging – oder war das eine Provokation, (Prüfung wirklicher Loyalität?, irrtümlich durch meinen Freund ins Absurde vervielfältigt?) möglich isses, ich werd’s noch Gauck sei Dank wohl rauskriegen, war’s nicht ganz so schlimm, nur eben unangenehm, die einsetzende Umräumerei, um die Wohnung clean zu kriegen, mühselig einfach. Ich war auch deswegen bei Ihnen, um sozusagen eine «Schuldverteilung» zu erreichen, das Mitwissen sollte Sie notfalls zwingen sich einzusetzen, weil ich Angst um Manfred hatte, der kein noch so harmloses Verhör oder selbst ein Gespräch heil überstanden hätte. Heiner wusste auch nicht, was man da macht. Nur vom Jonas6 her hatte ich etwas Erfahrung hinsichtlich einer Ermittlungsdauer. Ich hätte notfalls natürlich gesagt, dass ich Ihnen ehrlich davon berichtet habe. Schlimm genug, wie etwas etwas hervorbringt an Kalkül, auch aus Feigheit.

Im Oktober und in der Garage7 war ich mir meiner dann ziemlich sicher wegen der Akademie und auch wegen des BE. Die würden mich schon auftreiben. Das war allerdings schon einigermaßen privilegiert gedacht.

Heute frage ich mich sogar manchmal, ob Sie mein Führungsoffizier waren. Verstehen Sie mich richtig. Auch wenn es wahrscheinlich Quatsch ist, bin ich natürlich davon ausgegangen, dass Sie für die Stasi gearbeitet haben, sicherlich nicht im Kleindreckbereich, aber doch immerhin in irgendeiner Weise, und ich dachte, weißt du wenigstens, wer denen was berichtet, und ich hab mich bei den Abendbroten meines Wissens auch immer so verhalten. Also ich gedachte Sie zu benutzen, zum Teil ist mir das ja auch gelungen und manchmal lagen unsere Interessen ja nicht soweit voneinander entfernt. Das war nicht besonders ehrenhaft von mir, ich nahm mir das heraus, so zu denken, weil ich mich eh einigermaßen mit dem Rücken an der Wand befand und nur eins nicht wollte, in eine Ecke gedrängt werden, die mich dazu bringen würde, mein Zeug in irgendeinem Westen zu verwerten. Soviel hatte ich gelernt, dass ein Vermeiden dessen einfach die Voraussetzung war, einigermaßen selbst zu entscheiden, wann man sich womit beschäftigt. Ich wäre für ein paar Tage berühmt und dann erledigt gewesen. Außerdem war es halt die andere Seite. Sie sehen oder wissen sowieso, ein wenig romantisch war ich außerdem. Ich vermute, dass die ganze Filmhochschulscheiße, diese wirklichen Behinderungen auch mit den Organen etwas zu tun hatte – mein mir zugeteilter Dramaturg hat’s mir mal gebeichtet, beim Versuch mir eine Tasse Kaffee zu spendieren, Jahre später, als ich ihn an der Markthalle zufällig traf, und ich hab dann lieber selber bezahlt und ihn stehenlassen. Geheult vor Wut hatte ich damals an der Filmhochschule, was Gott sei Dank niemand gesehen hatte, es war sowieso das letzte Mal. Aber vielleicht nehme ich mich auch zu wichtig mit diesen alten Geschichten.

Anfangs hatte ich in der Akademie auf Sie bezogen ein schlechtes Gewissen, weil ich glaubte, die Sache mit der Meisterschülerschaft habe irgendetwas mit dem Polizeifilm8 zu tun, der mir übrigens heutzutage schon ein paarmal den Verdacht der Täterschaft beschert hat, dann aber habe ich im Herbst 89 Ihre – Bewerbung heißt das ja wohl nicht – zur Professur gelesen (das war, bevor ich Sie fragte, ob die Arri SRim Einsatz sei und vielleicht Filmmaterial beschaffbar über das MDI) und das war schon einigermaßen niederschmetternd, allerdings auch nicht so sehr, dass ich es nicht wenigstens ganz praktisch finden konnte, so wie es war oder es mir schien.9

Sie die Professorenrente und ich ein bisschen Arbeit mit ab und zu ’nem Pass.10 Wenn ich Sie benutzen wollte zur Sicherung meiner kleinen Ökonomie im immerhin relativ sicheren Akademiehause – ich wusste um das Privileg und gedachte mir auch Dinge zu leisten, die die Akademie dann irgendwie zu vertreten hätte, kurz, die Grenzen möglichen Tuns in der DDR hatten mich schon lange sehr interessiert. Natürlich nicht nur; meine Versuche zum Videostudio beizutragen in irgendeiner sinnvollen Weise, waren ernst gemeint. Überhaupt wollte ich einfach nur was Sinnvolles in einer ziemlichen Scheißwelt veranstalten, Grenzen nach außen biegen soweit wie nur möglich. Aber «Zerbst»11 war in seinem allgemeinen Gefloskel nicht allgemein genug, um nicht doch die Sache zu beenden. Natürlich ging es mir um das Ende der Utopie und die kindische Hoffnung auf russische Reste davon. Vielleicht hätte ich Ihnen weniger davon erzählen sollen. (Nebenbei, damit der Eindruck nicht allzu schief wird, Sie waren wahrscheinlich derjenige, der was mein Denken und tun angeht, am meisten von mir wusste.) Aber dann wurde eben ein Imbiss-Spezial daraus, wer weiß was draus geworden wäre, wäre die DDR nicht ganz so schnell erledigt worden, der Film hätte genauso ausgesehen, vielleicht ein bisschen zynisch noch dazu, weil der letzte Satz mit den zu Märkten werdenden Ideen dann gefehlt hätte. Gequält habe ich mich damit sowieso, weil mir fünf Jahre schlichte Fingerübung fehlte, ein Fehlen, das ich, wie ich mir sicher bin, eben auch meiner heimlichen Geliebten DDR zu verdanken habe. (Die Konkreta krieg’ ich schon noch raus, nicht für Rache, sondern um den Kopf davon freizukriegen) Nun, DDR erledigte sich schließlich und übrig Abendbrot im April 1989, wo Sie von ich weiß nicht woher kamen, einigermaßen hinüber und ziemlich am Ende und sagten, dass jetzt alles den Bach heruntergehe. War das ein privates Weinwissen oder war da mehr?

Ich kann nicht sagen, warum mir das alles zunehmend den Kopf voll macht, vielleicht, weil ich die letzte Zeit zu sehr mit Eisenhüttenstadt – auch eine alte Geschichte, von der ich nicht geahnt hab, wie sehr sie noch da war, die zu machen mich aber erheblich freigemacht hat von fast allem, was da so rumklemmt – und was weiß ich nicht noch allem beschäftigt war, vielleicht brauchen manche Sachen auch ein paar Momente, um an die Oberfläche zu kommen. Nun habe ich mir meine Akte bei Gauck bestellt, das wird aber dauern, denke ich, bei dem Andrang. Was wird da drinstehen. Ich weiß noch wie ich plötzlich mein Telefon bekam, das dann immer neben dem Bett stand. Schönen Dank auch, das gehört halt dazu. Aber was ist das, was war, was den Rest des Lebens sich melden wird?

Vielleicht, weil es nicht wirklich tödlich war, sondern nur einfach elend. Keine Ahnung. Borges, Der Garten der Pfade die sich verzweigen.

Meinen Sie nicht, dass man ein Gespräch darüber machen könnte, vielleicht ein aufzuzeichnendes, und mal laut nachdenken über verschiedene Geschichten, die man hat. Insofern finde ich den Ansatz der Westberliner Akademie schon sehr interessant, sich Biografien erzählen. Vielleicht hätten wir uns mal fetzen sollen. Ich habe das vermieden, um mir meinen Freiraum nicht zu gefährden. Andererseits, dieses Telefongespräch, wo sie mir sagten, ich solle jetzt mal schnell nach Düsseldorf mit Fritz Marquardt.12 War da was noch übrig im Busch oder haben Sie es nur vermutet? Oder waren Sie einfach nur ängstlich oder sauer? Dass alles sicher noch ganz anders war als es sich so auf der Straße darstellte, ist mir klar und manches taucht auch nur ganz kurz mal als Nebensatz in den Nachrichten auf von damals, die Russen usw. Also ein Gespräch was war, wie Rashomon, die Geschichte des Mörders von immer anderen wirklichen Wahrheiten aus. Ich will Sie nicht mehr reinlegen, nur dass das klar ist. Die Verhältnisse, die sind nicht mehr so.

Es gab eine Frage von Regina Herrmann,13 ob man so etwas machen könne. Dadurch bin ich darauf gekommen. Ich glaube, sie meinte eigentlich die Meisterschülerschaft und die Probleme damit, was mich im eigentlichen wirklich nicht interessiert. Aber vielleicht ist etwas herauszubekommen aus uns, wenn das uns erlaubt ist, wir sind beide Dokumentaristen, mit halt nur anderen Geschichten aus jeweils anderen Zeiten, manchmal auch zur selben Zeit. Ich meine das auf gleichberechtigter Grundlage. Und inzwischen ist gar nicht mehr Silvester, sondern es ist nun schon Ende Januar, und drei Wochen lag der Brief im Speicher, bis ich Heiner Carow traf, bei der Premierenfeier von Banale Tage, der mir auch ein paar Geschichten von früher erzählte, und ich hab ihn gefragt, nach Ihnen und erzählt, dass ich so einen Briefversuch im Computer habe. Er hat gemeint, ich soll Ihnen doch schreiben und sagen, was ich will. Es wär schon ok. Ich denke möglicherweise an einen Film. Vielleicht für die Akademie. Und jetzt schicke ich‘s ab, für einen noch ganz unsortierten Anfang.

Denken Sie doch einmal darüber nach und schreiben Sie mir oder rufen Sie mich an.

 

Der Brief stammt von Ende Januar 1991. Eine Begegnung gab es nicht mehr.

 

1 Gerhard Scheumann (25. Januar 1930 – 30. Mai 1998), Journalist im Rundfunk und Fernsehen der DDR, Dokumentarist der DEFA und, zusammen mit Walter Heynowski, des Studios H & S [siehe auch S. 53 in dieser Ausgabe]. Direktor der Sektion Darstellende Kunst der Akademie der Künste der DDR. Gerhard Scheumann war von 1969 bis 1991 Mitglied der Akademie der Künste der DDR.

2 Die erwähnte Premiere, zu der Gerhard Scheumann nicht kam, war die von Imbiß-Spezial.

3 Das Gespräch im Foyer der Akademie der Künste der DDR fand 1987 vor dem 1. September statt, dem Beginn meiner Meisterschülerschaft bei Gerhard Scheumann.

4 Gefragt nach einem Zeichen, das mich auffordern würde, die mir überreichte Telefonnummer anzurufen, hatte ich angegeben: eine Nationalzeitung im Briefkasten. Die Nationalzeitung war das Blatt der Nationaldemokratischen Partei der DDR.

5 Mein damaliger Freund Manfred Krüger hatte im Frühjahr 1989 ein von ihm im Briefkasten gefundenes Flugblatt auf meiner Schreibmaschine mehrfach mit Durchschlägen abgetippt und in Briefkästen der Rosa- Luxemburg-Straße verteilt.

Vorname Jonas (1982/83), Originaltondokumentation um einen aus dem Strafvollzug entlassenen jungen Mann. Sie wurde nach Vorlage des Schnittmanuskripts der 30 Stunden Originaltöne von der Hörspielabteilung des Rundfunks der DDR nicht zur Produktion und die Bänder zum Löschen freigegeben. Die Bänder habe ich gestohlen und außerhalb meiner Wohnung eingelagert. Sechs Jahre später, im Sommer 1989, ermöglichte Gerhard Scheumann die Endfertigung der ungeschnittenen Bänder im Tonstudio der AdK. Vorname Jonas wurde als eine Veranstaltung zum 40. Jahrestag der DDR am 20. September 1989 im Plenarsaal der Akademie der Künste der DDR uraufgeführt.

7 Es handelte sich um eine «Zuführung» im Verlauf der Demonstration am 8. Oktober 1989 in Berlin. Mangels Unterbringungsmöglichkeiten wurden «Zugeführte» auch in Garagen von Polizeikasernen festgehalten. S. a. Schnauze! Gedächtnisprotokolle 7. und 8. Oktober 1989, Berliner Verlagsanstalt Union 1990

8 Volkspolizei – 1985, Dokumentarfilm, 60 Min. 16 mm s/w, Staatliche Filmdokumentation 1985

9 Nach der Garage habe ich von Gerhard Scheumann Filmmaterial und Filmtechnik verlangt. Dafür etwas zu unternehmen lehnte er ab.

10 Inzwischen weiß ich, dass meine damalige Annahme, Gerhard Scheumann habe sich um einen Titel bemüht, falsch ist.

11 «Zerbst» ist der Titel des ersten Exposés des späteren Films Vaterland (D 2002, 90 Min. 35 mm), mit dem ich 1987 meine Bewerbung um ein Meisterschulstudium begründet hatte und der mein Abschlussfilm an der AdK werden sollte. Das Projekt wurde mir gegenüber von Bernd Burkhardt und Gerhard Scheumann aus Kapazitätsgründen abgelehnt. 35 mm war Standard für DEFA Dokumentarfilme.

12 Fritz Marquardt, * 1928 Theaterregisseur, 1989 am Berliner Ensemble (H. Müller, Germania Tod in Berlin). Noch 1989 sollte Fritz Marquardt eine Gastinszenierung in Düsseldorf machen. Dazu kam es nicht.

13 Regine Herrmann: Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung der Sektion Darstellende Kunst der Akademie der Künste der DDR.