Rakshan Bani-Etemad «Ich habe keine Zeit, sentimental zu sein»
Rakshan Bani-Etemad ist Anfang Mai nach Berlin gekommen, um eine Werkschau zu präsentieren. Am Tag nach der Vorführung von Tales im Arsenal treffen wir uns in einem Hotelfoyer nahe dem Gleisdreieck. Es ist eine typische Situation, wie sie im Weltkino zum Alltag gehört: Ich spreche kein Farsi, sie fühlt sich mit ihrem guten Englisch doch nicht sicher genug, um das Interview auf diese Weise zu führen. Das Gespräch wird von Nasrin Bassiri, einer Freundin von ihr, gedolmetscht. Als ich zwischendurch ein Foto mache, erkundigt sich Rakshan Bani-Etemad danach, was ich mit dem Bild vorhabe. Es ist nur zu meiner privaten Erinnerung, sage ich. Sie ist beruhigt. Sie trägt kein Kopftuch, will aber sichergehen, dass auch außerhalb des Landes kein Bild von ihr erscheint, in dem sie die Regeln missachtet, die im Iran gelten.
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