gespräch/audio

20. Mai 2009

Adoration – Atom Egoyan im Gespräch über seinen aktuellen Film und die geopolitischen Bruchlinien nach 9/11

Von Bert Rebhandl

Der junge Simon (Devon Bostick) verbreitet an seiner Schule in Toronto und in Internet-Chatrooms eine spektakuläre Geschichte: Er sei der Sohn eines Terroristen, der vor Jahren ein Flugzeug sprengen wollte. Die Bombe dafür hatte Simons palästinensischer Vater im Gepäck seiner nichtsahnenden Frau versteckt, die damals schwanger war – mit Simon. Das Motiv für diese provozierende Deutung der eigenen Familiengeschichte findet Simon in der Schule: Seine Lehrerin Sabine (Arsinée Khanjian) hat einen Zeitungsbericht präsentiert, den er so liest, als wäre er auf ihn selbst gemünzt. Atom Egoyan (Exotica) erzählt in Simons Geheimnis (Adoration) von einer – stark durch technische Medien determinierten - Suche nach Identität im multikulturellen Toronto und vor dem Hintergrund der geopolitischen Bruchlinien nach 9-11. cargo hat mit dem kanadischen Regisseur mit armenischem Hintergrund im April in Berlin gesprochen.

Atom Egoyan im Gespräch mit Bert Rebhandl