spielfilm

20. Juni 2009

State of Play (Kevin Macdonald) USA 2009

Von Simon Rothöhler

Nicht sonderlich interessant, diesen Film von der Blog vs. Print-Seite her zu erzählen, wie es die meisten Rezensionen diese Woche getan haben. Großartig ist State of Play, weil er zeigt, wie viel routiniertes (und intelligent besetztes) Genrekino mit der Bewegung der journalistischen Recherche anfangen kann, wie mühelos es gelingt, das Sammeln von Erkenntnis in eine dramaturgische Konvention zu übersetzen, die drive hat. Überzeugend auch, dass der Film nicht versucht, dem 70er-Jahre-Pathos der infiniten Verschwörung nachzueifern (The Parallax View ist ein fabelhafter Film, ihn auf alle Ewigkeit zu wiederholen pointless). Wer recherchiert, findet etwas heraus, vielleicht nicht immer alles, aber auch nicht immer nur ein undurchdringliches Netz. Dass dieses journalistische Ideal in den Credits mit dem technischen Ablauf des Zeitungungsdrucks assoziert wird, funktioniert hier eher wie das Ausklingen einer Recherchebewegung, die sich sinnvoll materialisiert.