dokumentarfilm

Lebensmittel Christiane Büchner porträtiert Werner Dütsch: Erzählungen eines Kinogehers

Von Michael Baute

Im Sommer 2018 führt Christiane Büchner an drei Tagen ein Interview mit dem damals 78 Jahre alten Werner Dütsch, wenige Monate vor seinem Tod im Dezember jenes Jahres. Über acht Stunden Bild- und Tonmaterial entstehen dabei. Sie sind die Basis ihres Films Erzählungen eines Kinogeher.

Innen/Tag. Dütsch sitzt an einem Tisch der Kamera gegenüber, entspannt, aufmerksam und kooperativ, seine weißen Haare stieben ungekämmt auseinander. Aus dem Fenster ist im Hintergrund ein Garten zu sehen, weiter weg ein Kirchturm. Man sieht Dütsch mal halbnah, mal nah kadriert, manchmal schwenkt die Kamera auf seine Hände, wenn er Bewegungen und Konstellationen gestisch übersetzt, manchmal geht sie näher ans Gesicht. Der Film ist auf Dütschs waches Erzählen eingestellt, das von seinem ganzen Leben handelt, von den Teilen jedenfalls, die etwas mit dem Kino (und dem Fernsehen) zu tun haben. Knapp skizzierte Erinnerungen, einzelne Bruchstücke, die für ein Ganzes stehen, oft wird am Ende einer Erinnerung aus der erzählten Zeit eine Brücke gebaut mit einem Lachen in die Gegenwart des Erzählens.

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