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Rechtes Sprechzeug Über Podcasts, Plattform-Oralität und das «Intellectual Dark Web»

Von Christoph Engemann

Drei Stunden sprach Donald Trump am 26. Oktober 2024 – und damit zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl – mit dem Podcaster Joe Rogan. Nachdem Trump die Wahl am 5. November gewonnen hatte, erschienen an verschiedenen Publikationsorten Stellungnahmen, die Podcasts einen erheblichen Einfluss an Trumps Erfolg zusprachen. Nicht zuletzt wurde Kamala Harris vorgeworfen, dass ihre Weigerung, ebenfalls in Joe Rogans Podcast aufzutreten, sie möglicherweise den Wahlsieg gekostet habe. Harris hatte eine Reihe von Podcastauftritten, unter anderem im populären Call her Daddy-Podcast absolviert. Der Einladung von Joe Rogan war sie aber nicht nachgekommen, da dieser eine Begrenzung des Gesprächs auf eine Stunde abgelehnt hatte. Elon Musk bezeichnete dies als Fehler: «I actually posted on X [that] nothing would do more damage to Kamala’s campaign than going on Joe Rogan, because she’d run out of non sequiturs after about 45 minutes.» Musk unterstrich demgegenüber im November 2024: «I think it made a big difference that President Trump and soon to be vice-president Vance went on lengthy podcasts.»

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