magical history tour

29. April 2013

1970: Chang Cheh: Xiao sha xing (Hongkong)

Von Ekkehard Knörer

Ja, der (Ex-)Killer singt – wie es jedenfalls der englische Titel The Singing Killer verspricht: Cantopop, der auch mal verdammt nach «Marmor, Stein und Eisen bricht» klingt und zu dem Regisseur Chang Cheh höchstpersönlich die Texte verfasste. 1970 war eines seiner ruhigeren Jahre, nur vier Filme sind verzeichnet. (Sonst waren es durchaus auch einmal sieben.) Er: Johnny, gespielt von David Chiang, der da singt (vermutlich nicht selbst), schießt, sich schlägt, liebt, herumsteht. Auch sein üblicher Mitspieler Ti Lung darf nicht fehlen. Der Plot mixt eine verlorene und wiedergefundene Liebe, Erpressung, einen Juwelendiebstahl, der misslingt. Gelegenheiten für Prügeleien. Und leider auch für eine Menge Herumstehen und Aufsagen von Dialogen, die nicht zu den gelungeneren Exemplaren ihrer Kunst zählen. Meist sehr schön fluide, oder mindestens wacklig, die Kamera, die da zwischen Musik und Martial Art kaum einen Unterschied macht. Aus Langweile oder Manier wird auch einmal der Schraubschatten des Deckenventilators eine ganze Szene lang ziemlich protagonistisch. Kleine Freuden des Chang-Cheh-Films im mittleren Qualitätsregister. (50cp)