zuletzt gesehen

5 Filme

Von Benjamin Heisenberg

Eine Folge von The Big Bang Theory. Eine wirklich sehr lustige Sitcom aus den USA über hyperintelligente Nerds, die versuchen, in direkter Nachbarschaft einer NY-Cheesecake-Waitress zu leben, was natürlich zu komischen «Begegnungen» führt. Schon lange kein so lustiges Dialoggewitter gesehen!

Bis nachts um vier zwei Drittel von Wild at Heart gesehen. Lynch at his best, aber auch beruhigend, wie durchschaubar das Handwerk teilweise erscheint, und wie einfach er immer wieder eine effekthascherische Perlenkette von Abstrusem und Ekelhaftem aufreiht und damit die Aufmerksamkeit fängt. Ansonsten aber extrem lustvolles, meisterlich inszeniertes und sehr verstörendes Kino.

«I am Optimus Prime and I send this message to any surviving Autobots taking refuge among the stars. We are here. We are waiting.» Was für ein poetisches Ende von Transformers, mit dem guten Hollywood-Pathos, wie ich es liebe. Überhaupt ist der Film wirklich unterhaltsam, wenn er die Transformers als Charaktere und mit Witz und Virtuosität erzählt. Der «Endkampf» für mich leider, wie in vielen der letzten US-Action-Epen nicht ganz befriedigend, weil der letzte wumms so groß sein muss, dass man zugunsten spektakulärer Effekte den wirklichen Strom der Emotion verlässt. Dann verheddert sich der Film in tendenziell ermüdendem visuellen und akustischen Durcheinander, bis die Schlacht geschlagen ist und wir glücklich mit Optimus Prime in den Sonnenuntergang sehen.

Daniel Y Ana von Michel Franco habe ich in Kopenhagen gesehen – ein mexikanischer Film über ein Geschwisterpaar, das gekidnappt und zu Schlimmem gezwungen wird. Die zwei behalten das Geschehene für sich und verändern sich in der Folge in so berührender wie tragischer Weise. Ein unheimlich genau beobachteter, wunderschön inszenierter Film, der ’09 in Cannes lief und hoffentlich auch hierzulande in die Kinos kommt. Interessant, wie dieses mexikanische Kino sich vieler Mittel bedient, die wir hierzulande als Stil der «Berliner Schule» bezeichnen würden, die aber, wie sich zeigt, einfach eine international geltende Erzählform, eine Sichtweise auf die Wirklichkeit und ein Umgang mit dem Zuschauer sind.

Bedways von RP Kahl, ein echter deutscher Independent-Film, gesehen im Filmtheater am Friedrichshain. Ein sehr eigener Porno, mit zwei tollen Hauptdarstellerinnen und einem, für meine Begriffe, etwas weniger faszinierenden Mann in der dritten Hauptrolle. Die Geschichte handelt mehr oder weniger vom Versuch einer jungen Frau, als Regisseurin eine eigene Art des Sex zu inszenieren und zu filmen. Spannend für mich, wie sich das Gefühl für die Erotik sofort verändert, wenn der Blick auf die Darsteller/innen privat wird und sie nicht mehr den Film im Film spielen. Der Voyeurismus weicht einer Empathie mit den Figuren, die zu einem anderen viel emotionaleren Verhältnis zur gezeigten Sexualität führt. Die Auslieferung, die in offener Sexualität im Film passiert, wird ebenso spürbar wie, auf gute Weise, die Unmöglichkeit, das Gesehene wirklich mit der Figur zu teilen.